Frank Büttner (Berlin) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben und Theaterarbeit
In der DDR geboren, wächst Frank Büttner in Ost-Berlin auf. Zwischen seinem 14. und 25. Lebensjahr ist er als Facharbeiter für Eisenbahnbautechnik tätig. Die langjährige Erfahrung am Gleisbau wird ausschlaggebend für seine persönliche Entwicklung, welche für ihn die Verbindung zwischen Film und Theater und dem so genannten wirklichen Leben schafft.
Büttner jobbt zunächst als Model beim Berliner Mode-Institut und verdingt sich als Modell für Kunst- und Grafikschulen in Berlin, Dresden und Leipzig. Dort wird er mit oppositionellen Gruppen bekannt, kommt mit dem „Neuen Forum“ um Bärbel Bohley in Kontakt und hört immer wieder von dem aufrührerischen Theater von Frank Castorf.
Büttner holt den Schulabschluss an der Abendschule nach und studiert Sozialwissenschaften, woraufhin er im psychosozialen Bereich arbeitete.
Nach der Wende beginnt er – parallel zu seinem Beruf – am Theater, wo er zwischen 1997 und 2017 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz spielt. Dort ist er unter anderem für Frank Castorf, Dimiter Gottscheff, und Christoph Schlingensief in Stücken wie “Die Brüder Karamasow”, “Das grosse Fressen”, und “Love Pangs” zu sehen. Menschendarsteller stehen für ihn im Vordergrund: An der Arbeit mit Schlingensief schätzte er besonders den Gedankenaustausch über eine Erweiterung des Theaterbegriffs, sowie den Zugang zur Realität, zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Darstellern und Darstellerinnen aus marginalisierten Gesellschaftsgruppen.
Frank Büttner stellt Menschen dar, genau so, wie er sie kennengelernt hat. Das Kennenlernen fängt in der eigenen Familie an, setzt sich fort in der Schule und reicht bis zu den entlassenen Gewalt- und Sexualstraftätern, die er in seinem eigentlichen Beruf als Sozialtherapeut betreut.
Nach dem Weggang Frank Castorfs von der Berliner Volksbühne, spielt Büttner weiter in seinen Inszenierungen am Berliner Ensemble, am Staatsschauspiel Dresden und spielt außerdem regelmässig am Deutschen Theater in Berlin u.a. in Inszenierungen von Sebastian Hartmann oder Kuttner/Kühnel.
Frank Büttners Identität gehört zu seinem Beruf als Schauspieler und seine Herkunft hat ihn stets geprägt – er ist der Sohn einer Wäscherin und eines Fleischers. Büttners Spiel zeugt von großer Authentizität. Er erzählt mit seinem Körper stets auch seinen außergewöhnlichen Lebensweg.